Ein Jahrgang wie kein anderer. Ein Jahrgang wie ein basketballerischer Ozean, in dem andere Draftklassen untergehen wie die Deepwater Horizon. Untergang ist auch das entscheidende Stichwort in dieser Draftklasse, die von vielen Kennern als die beste aller Zeiten angesehen wird. Doch darauf gehe ich später genauer ein.
Die Rookies von 1996 haben alles erreicht. Sie sind NBA Champs, Topscorer, MVPs, All-Stars, All-Star MVPs, Finlals MVPs, Olympiasieger, Defensivspieler des Jahres, Sieger des Three-Point Shootouts und sogar ein Slam Dunk Champion ist unter ihnen. Wer die NBA, wie ich, schon einige Jahre verfolgt, kann die Titel den Gesichtern auf dem oberen Gruppenbild ohne Probleme zuordnen. Beinahe die Hälfte von ihnen ist mittlerweile Allstar. Andere sind mehrfache NBA Champions. Viele von ihnen waren mehrfach Leader in den wichtigsten statistischen Kategorien, und sind seit vielen Jahren fester Bestandteil der All NBA first, second und third teams. Ich denke das zeigt was für diesen Jahrgang spricht. Seine Tiefe. Wenig Fallobst könnte man auch sagen.
Das waren die Sonnenseiten dieses Drafts. Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Und den erkennt man spätestens seit letztem Jahr klar und deutlich. Und deshalb fallen mir in diesem Zusammenhang schlagartig 3 Namen ein, die momentan den amerikanischen Traum in der Rückwärtsschleife durchleben.
- Allen "The Answer" Iverson
- Stephon "Coney Island's finest" Marbury
- Antoine "ich bin Powerforward und hab 'ne 3er-Quote im Minusbereich.Wen interessiert's, ich werf' weiter 3er" Walker
Allen kommt von ganz unten. Er hat es mit purem Willen und einem gigantischen Kämpferherz nach ganz oben geschafft. Gekrönt mit dem MVP Award im Jahr 2001und dem Finaleinzug mit seinen 76ers gegen die Lakers. Er wurde schon früh in seiner Karriere zum Jugendidol und Trendsetter. Doch es ist nicht alles Gold was glänzt.
Viele erfoglose Jahre und Eskapaden später landete er für 2 mäßig erfolgreiche Saisons bei den Nuggets. In Denver war er noch wie bei Phillie Stammspieler und absoluter Leistungsträger. Doch das Blatt wendete sich schon bald drastisch.
Nach der Saison 2008 strebten die Nuggets nach mehr Konstanz auf den kleinen Positionen und so kam Chauncey Billups ins Team und A.I. landete bei den Pistons. Dort, und auch danach bei den Grizzlies, wagte er einen Neuanfang. Jedoch nicht als Starter. Iverson sollte sich mit der ungewohnten Rolle des Reservisten zufriedengeben. Das ging beide Male extrem schief und Allen gab zu Beginn der Saison 2009/2010 seinen Rücktritt bekannt.
Nach der Saison 2008 strebten die Nuggets nach mehr Konstanz auf den kleinen Positionen und so kam Chauncey Billups ins Team und A.I. landete bei den Pistons. Dort, und auch danach bei den Grizzlies, wagte er einen Neuanfang. Jedoch nicht als Starter. Iverson sollte sich mit der ungewohnten Rolle des Reservisten zufriedengeben. Das ging beide Male extrem schief und Allen gab zu Beginn der Saison 2009/2010 seinen Rücktritt bekannt.
Der Rücktritt vom Rücktritt ließ einige Wochen auf sich warten und so kehrte er noch einmal zurück zu seinen 76ers. Doch nicht mehr als The Answer. Vor dem Wechsel zu den Nuggets erzielte er in der letzten Saison bei den Sixers einen Schnitt von 33,0 Punkten pro Spiel. Bei seiner Rückkehr letzte Saison waren es gerade noch 13,9 Punkte pro Spiel. Wegen gesundheitlicher Probleme seiner Tochter, beendete er auch diese Saison vorzeitig.
Seit dem hört man kaum gutes von ihm. Er hat Alkoholprobleme und Spielschulden bei einigen großen Kasinos. Der Zahn der Zeit nagt an ihm. Er kann frühere Leistungen nicht mehr abrufen. Auch The Answer wird alt. Und zu allem Übel hängt nun auch der Haussegen schief. Seine Frau hat kürzlich die Scheidung eingereicht. Sieht aus als sei Allen wieder auf dem Weg nach ganz unten. Hater würden sagen, dass der Kreis sich nun schließt.
Der nächste Schattenkrieger heißt Stephon Marbury. Der selbstbetitelte beste Point Guard der NBA spielt nicht mehr in der NBA. Er ist der Liga entwachsen und in China gelandet. Es muss wohl an dem neuesten Dopingmittel liegen. Er hat ein Lehrvideo dieser Substanz ins Netz gestellt, in dem er die korrekte Einnahme ausführlich vorführt.
Hier der Link: http://www.youtube.com/watch?v=5eUtSV519vU
Der All-Star war immer einer der besten seiner Position. Eben nur nie der Beste. Zu seiner Zeit bei den Timberwolves und auch danach bei den Nets, kannte er die Playoffs nur aus dem TV. Als er die Nets dann in Richtung Phoenix verließ, erreichten die Nets mit dem neuakquirierten Jason Kidd zwei mal in Folge die Finals. In Phoenix geschah ähnliches. Immerhin erreichte er mit den Suns die erste Playoff-Runde. Von da an wählte er dann wieder lieber die heimische Couch als Homecourt in den Playoffs.
Und auch dieses Mal verstärkte er das Team durch seinen Abgang. Für ihn kam Steve Nash, der in den folgenden Jahren zwei mal MVP wurde und die Suns mehrfach bis tief in die Playoffs trug. Weiter wie Marbury es je schaffen würde. So landete Starbury wieder zu Hause in New York wo er von nun an für die Knicks spielte. Dort spielte er 5 Jahre, gewann nicht mal ne Tütensuppe und ist heute der go-to guy der Shanxi Zhongyu Brave Dragons in der ersten chinesischen Basketballliga. Ja und auch hier hat er es bisher nicht in Playoffs geschafft.
Wer nun denkt, dass Marbury's Karriere eben etwas unglücklich verlaufen ist, der weiß wohl zu wenig über dessen geistigen Zustand. Hier einige Kostproben:
Alles in Allem kann man sich ohne weiteres an Thilo Sarrazin's Buch erinnert fühlen. Eine New Yorker Point Guard-Legende schafft sich ab.
Noch eine kleine Anmerkung am Rande: Stephon befindet sich momentan in einem Gerichtsverfahren, in welchem geklärt werden muss, ob er eine Wette verloren hat, die ihn nun zwingt sein Unternehmen namens "Starbury" für einen Dollar zu verkaufen.
Da war ja noch einer. Antoine Walker. Er kam 1996 in die Liga und wurde an 6. Stelle von den Celtics gedraftet. Er spielte dort bis zur Saison 2002/2003 bis er zu den Dallas Mavericks getradet wurde. Weitere Stationen waren die Hawks, Heat, Grizzlies und Timberwolves. Er ist 3 maliger Allstar und wurde 2006 Meister mit den Heat. Hätte er die Position des Power Forwards so verstanden wie sie gedacht ist, wäre er um einiges erfolgreicher gewesen. Er zog es jedoch vor sein Game von der Dreierlinie auszubauen, statt an seinem Inside-Game zu arbeiten. Ein guter Dreierschütze wurde er trotzdem nie. Das hatte zur Folge, dass nach seiner Zeit bei den Celts nie wieder an alte Leistungen anknüpfen konnte. Wie auch? Kein anderes Teams setzte auf einen Power Forward ohne Zonenpräsenz. So schmolz dann auch seine Spielzeit und somit auch seine Leistungen auf dem Court. Momentan vertickt er all sein Hab und Gut um seine Spielschulden auszugleichen. Viel Glück Antoine. Das wirst du brauchen, denn du kennst ja das alte Kasinosprichtwort: "Die Bank gewinnt immer".
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